Regie: Alain

Michard

Ascension

Nach der Original-Choreografie Aatt enen tionon von Boris Charmatz

Der Tanzfilm Ascension ist die kinematografische Konstruktion eines Choreografen, Alain Michard, zu einem choreografischen Werk, Aatt enen tionon, eines anderen Choreografen, Boris Charmatz. Die filmische Konstruktion wird ausgehend von verschiedenen Aufführungen in Belfort, Grenoble und Montpellier erarbeitet, wobei die vertikale Installation des choreografischen Projekts zugleich in Innen- und Außenräumen zu sehen ist. Alain Michard hat zu Beginn seines Films die Musik von PJ Harvey beibehalten, die während des Einlasses gespielt wird und dann mit Beginn des Stückes endet, um den Körpergeräuschen Raum zu geben. Alain Michard baut in der Folge vokale Einsprengsel - lautliche Dekonstruktionen des Titels – in die Sequenzen ein, so dass diese miteinander verflochten werden, und wählt für den Zuschauer normalerweise nicht zugängliche Blickwinkel. Die Abfolge der Filmsequenzen ist sehr rhythmusbetont und bietet eine ganz besondere Vision dieses „Dreier-Solos“.

(Auszug aus Numéridanse)

 

Ich war mit den Dreien unterwegs, die mit nacktem Arsch in einem vertikalen Gestänge stehen. Wir waren im Januar in Belfort, im Juli in Grenoble und im darauffolgenden Juni in Montpellier. Gefilmt wurde aus dem Stegreif, auf die Schnelle, ohne Vorwarnung, zwischendurch. Vierhändig. Mal am Tag, mal in der Nacht. Sie hatten nie Zeit und das Licht wechselte häufig, ihre Haare waren gewachsen. Die Beaulieu-Kamera macht Lärm wie ein Maschinengewehr, und der Film wird manchmal darin geschreddert. Danke, Kodak. Aber ich hatte unbändige Lust zu filmen, zu filmen, ohne genau zu wissen, wie und wohin es mich führen würde. Ich wollte dieses Aatt enen tionon als Antwort auf das Staunen filmen. Wollte meinen Blick als Tänzer und Zuschauer auf die Probe stellen, um im Gegenzug diejenigen zu zeigen, die tanzen und die man schwer ansehen kann, ohne direkt auf ihr Geschlecht zu blicken. Es ging mir darum, den Tanz dort zu betonen, wo es nur um nackte Ärsche und eine Metapher für Sozialwohnungen geht, wo die Angst vor der Leere des Diskurses die Fülle des Tanzes zu verstellen droht.

Alain Michard

Bild: Alain Michard – Didier Silhol

Schnitt: Franck Arblade

Stimmen: François Lepage – Annabelle Pulcini

Ascension Ascension Ascension Ascension Ascension

Regie

Alain Michard

Ausführung

Boris Charmatz

Julia Cima

Vincent Druguet

Format

16 mm, Seitenverhältnis 4/3 Farbe Stereo

Produktion und Co-Produktion

Louma

Uraufführung

2000

Dauer

16min

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