Ute Lempers Karriere ist ebenso facettenreich wie beeindruckend. Seit mehr als 40 Jahren ist sie auf der Bühne, im Film, bei Konzerten und als Aufnahmekünstlerin mit über 30 veröffentlichten CDs aktiv. Besondere Anerkennung erhielt sie für ihre Interpretationen Berliner Kabarettlieder sowie für die Werke von Kurt Weill und Bertolt Brecht. Darüber hinaus hat sie Chansons von Marlene Dietrich, Édith Piaf, Jacques Brel, Léo Ferré, Jacques Prévert, Nino Rota, Astor Piazzolla und weiteren Künstler*Innen interpretiert, ebenso wie eigene Kompositionen. Ihre Auftritte in Musicals und Theaterstücken am Broadway, in Paris, Berlin und im Londoner West End haben ihren internationalen Ruf gefestigt.
Für ihre Leistungen wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der britische Laurence Olivier Award und der amerikanische Theatre World Award für ihre Rolle als Velma Kelly in Chicago am West End und am Broadway sowie der französische Molière Award für ihre Darstellung der Sally Bowles in Cabaret in Paris. Zudem erhielt sie mehrere internationale Musik- und Theaterpreise und wurde mehrfach für einen Grammy nominiert.
2023 veröffentlichte Ute Lemper ihre Autobiografie Die Zeitreisende, die sofort zum Spiegel-Bestseller avancierte. Parallel dazu erschien ihr aktuelles Album Time Traveler, in dem sie ihre 60-jährige Lebensreise reflektiert. Anlässlich des 125. Geburtstags von Kurt Weill arbeitet sie nun an ihrem neuen Album Pirate Jenny – Kurt Weill Reimagined.
Ihre künstlerische Identität wurzelt in ihrer Jugend als junge deutsche Frau im Westberlin der frühen 1980er Jahre – einer Zeit des Umbruchs vor dem Mauerfall, in der sie sich aktiv in der Theaterszene engagierte. Der internationale Erfolg ihrer frühen Kurt-Weill-Interpretationen lenkte sie auf einen künstlerischen Weg, der Verantwortung mit sich bringt – eine Auseinandersetzung mit menschlichem Versagen und der Last historischer Verbrechen. Sie ist überzeugt, dass wir nur durch Trauer und offenen Dialog lernen können, Traumata verantwortungsvoll zu tragen – und so sowohl als Künstler als auch als Menschen zu wachsen.