„20 dancers for the XX century“ ist ein lebendiges Archiv.
Zwanzig Tänzer:innen re-interpretieren berühmte Solowerke, gefeierte oder vergessene, von modernen oder postmodernen Künstler:innen aus dem vergangenen Jahrhundert bis heute. Sie übernehmen, übergeben, erklären, führen sie wieder auf.
Das Projekt ist eine Art Archäologie - die über das Tanzerbe hinausweist:
Es versucht, Gesten aus der Vergangenheit herauszulösen, sie zu „restaurieren“ und von den Tänzer:innen für die Gegenwart neu interpretieren zu lassen. „20 dancers for the XX century“ lädt ein zu einem unbekümmerten Umgang mit Geschichte: die Tänzer:innen erfinden, zeichnen, entwickeln, und zwar aus ihrer Erinnerung heraus, aus ihrem Wissen über die historischen Soli, aus ihren eigenen Bewegungsmustern, ihrer Verfassung usw. Es ist Erkundung, Erforschung, museale Annäherung an ein neues Ausstellungsformat. Es kann die Form einer stürmischen Wiederaneignung oder einer respektvollen Hommage haben.
Auch wenn man eigentlich tausend Tänzer:innen bräuchte, um den Reichtum des 20. Jahrhunderts abzubilden, entsteht mit zwanzig schon fast eine kleine Kollektion. So lässt sich ein Bogen spannen von Charlie Chaplin zu Liza Minnelli, von Valeska Gert zu Ko Murobushi, von Mary Wigman zu Pina Bausch, von William Forsythe zum Hip Hop. Und weil wir uns jetzt schon in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts befinden, haben wir das Format für die Zukunft geöffnet. Seit ein paar Jahren heißt es „20 dancers for the XX century and even more“. Und hier in Wuppertal tanzen sechsundzwanzig Tänzer:innen, die Hälfte kommt aus dem Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, die andere Hälfte von Terrain, meinem französischen Produktionsbüro.
Boris Charmatz, „20 dancers for the XX century “, 2012 und 2025
Das gesamte Opernhaus wird zur Bühne! Die Zuschauer:innen bewegen sich frei durch das Gebäude. Es gibt kein fixes Programm, keinen verbindlichen Zeitplan. Niemand weiß genau, wer was wo und wann aufführt. Alle sind eingeladen, sich nach Belieben ein lebendiges Tanzarchiv zusammenstellen, in dem man sich verlieren, verweilen und Entdeckungen machen kann.
Dauer: 3 Stunden
Vor der Vorstellung am 26. April findet um 17:30 Uhr eine öffentliche Buchpräsentation von NAHAUFNAHME Boris Charmatz im Kornleuchterfoyer des Opernhaus Wuppertal statt. Mit Boris Charmatz und Marietta Piekenbrock
Die »Nahaufnahme Boris Charmatz« spürt in Texten, Gesprächen und Fotografien einer künstlerischen Persönlichkeit nach, dessen unkonventionelles Denken eine ganze Generation von Tänzer:innen und Choreograph:innen beeinflusst.
Wir bitten um kostenfreie Anmeldung hier.
Das Projekt 20 dancers for the XX century and even more von Boris Charmatz ist ein Beitrag zur Vorbereitung des Pina Bausch Zentrums und wird im Rahmen der Vorlaufphase aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Wuppertal gefördert.
Terrain wird vom Ministère de la Culture – DRAC Hauts-de-France und von der Région Hauts-de-France gefördert. Das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch wird von der Stadt Wuppertal und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert.