mir gefällt die Idee, dass einem die choreografischen Ideen im Liegen kommen
beim Einschlafen im Halbschlaf
ich würde gern ein schläfriges Solo machen das von diesem Zustand der Latenz inspiriert wird um den Winterschlaf und das Erwachen zu erforschen das Rauschen des Tagträumens und die Weckrufe
das Verlangen nach Nichtstun erforschen
und sich im Schlaf bewegen
in diesem Solo möchte ich die Arbeit des Gehirns so sichtbar wie möglich machen
das ist es, was zutage treten soll
ich frage mich, warum ich niemals ein Solo choreografiert habe
als Kind übte ich in jeder Pause zu pfeifen
um mir dann ein durchgehend gepfiffenes Konzert ausdenken zu können
ich pfiff vor allem klassische Musik
ich stelle mir zunächst ein durchgehend gepfiffenes Solo vor
das aus melodischen Reminiszenzen besteht
und dieses eine Mal stelle ich mir auch das Licht vor erster Entwurf Notausgänge, die einer nach dem anderen aufleuchten eine Art herumschwirrende Drohne, die mich in meiner Bewegung beleuchtet und wahrscheinlich ein starkes Licht, das von hinten auf die Bühne fällt ein Gegenlicht in Richtung der Zuschauer denn alles zielt letztlich auf sie
Konzeptionelle Notiz – Boris Charmatz, April 2020
Koproduktion: Opéra de Lille – Théâtre Lyrique d’Intérêt National, le phénix scène nationale pôle européen de création de Valenciennes, Bonlieu – scène nationale d’Annecy, Charleroi Danse – Centre chorégraphique de Wallonie-Bruxelles (Belgien), Festival d’Automne à Paris, Festival de Marseille, Teatro Municipal do Porto, Helsinki Festival, Scène nationale d’Orléans, MC93 – Maison de la Culture de Seine-Saint-Denis (Bobigny), Pavillon ADC (Genf)
Mit Dank an: Alban Moraud, Mette Ingvartsen, Iris Ingvartsen Charmatz, Xenia Ingvartsen Charmatz, Florentine Busson
Mit der Unterstützung von Dance Reflections by Van Cleef & Arpels
Mit der Unterstützung von Lafayette Anticipations – Fondation d’entreprise Galeries Lafayette, im Rahmen des Programms Atelier en résidence
Mit Beteiligung des Jeune théâtre national