Tino Sehgal ist ein produktiver Künstler. Seine Arbeiten werden in Museen auf der ganzen Welt gezeigt und haben mit bedeutenden Ausstellungen auf der Biennale di Venezia 2005, der Documenta 13 in Deutschland sowie mit Solodarbietungen im Guggenheim Museum von New York, im Institute of Contemporary Arts in London und in der Turbine Hall der Tate Modern große Bekanntheit erlangt. (ohne Titel) (2000) entstand vor Tino Sehgals Wechsel vom Tanz zur bildenden Kunst; das Projekt stellt den „Bühnentanz“ des 20. Jahrhunderts theatralisch dar, indem die choreografischen Praktiken und die damit assoziierten Körpervisionen in eine dem Museum vergleichbare ästhetische Ordnung überführt wurden.
Als der Künstler das Projekt (nackt, ohne Bühnenbild, ohne Musik) im Moderna Museet in Stockholm aufführte, sagte der Kurator Jens Hoffmann zu ihm: „... das ist wie ein Museum des Tanzes.“
Seither haben viele Tänzerinnen und Tänzer versucht, auf ihre Weise Tänze des 20. Jahrhunderts einzubeziehen. Doch dieses Solo ist auch deshalb historisch, weil es dem Künstler ermöglichte, sich zugleich in der Moderne und im musealen Raum zu positionieren.
Koproduktion: Tanz im August (Berlin), Kaaitheater (Brüssel), Les Spectacles vivants Centre Pompidou – Paris, La Bâtie-Festival, Genf, und Bonlieu Scène nationale Annecy im Rahmen des Projekts PACT, gefördert durch FEDER mit dem Programm INTERREG IV A Frankreich/Schweiz.