Nach den bereichernden ständigen Konfrontationen, die das Projekt Bocal hervorgebracht hat, sehne ich mich nach einem choreografischen Sesam-öffne-dich, das mit jeder sorgfältig abgewogenen Bewegung die Möglichkeit einer Beziehung unbegrenzten Vertrauens für die Zuschauerinnen und Zuschauer und für uns eröffnen kann.
Julia Cima und ich kreisen um Raimund Hoghe, wir streifen um ihn herum, doch er ist das Phantom. Seine bloße Anwesenheit reicht mitunter aus, Gesten zu motivieren. Ich versuche, zu reduzieren, zu vereinfachen. Halte mich unter Anstrengung auf der Höhe der Bühne: Die Choreografie wird auf stärkere Kräfte übertragen. Sie berührt mithilfe einiger einfacher Maschinen regungslose Körper. Die „Regie“ versucht, trotz ihrer offensichtlichen Schwäche existent zu sein. Der Modus ist verlangsamt. Immer nur eine Geste, um das Bild nicht zu kompliziert zu gestalten, um tatsächlich zu erreichen, dass dieses Trio nur existiert, weil es von einem einzigen Körper, einem einzigen, auf einmal in Bewegung versetzt wird. Ich übernehme die Gesten eine nach der anderen, um den Mechanismus zu verstehen. Es gibt dies und das, die Mischung aber ist in unseren Köpfen.
Boris Charmatz
Der Text Blind Machinations and grotesque counter-movements wurde aus Anlass von régi geschrieben.
Koproduktion: Tanz im August – Internationales Tanzfest Berlin, Théâtre de la Ville – Paris, Les Subsistances – Lyon (Künstlerresidenz), Centre chorégraphique national de Tours (accueil studio), Centre chorégraphique national de Caen Basse-Normandie (accueil studio)
mit der Unterstützung von Tanzquartier Wien
mit Unterstützung des Théâtre de la Bastille – Paris (Künstlerresidenz), des Centre chorégraphique national de Montpellier Languedoc-Roussillon, des Centre national de la danse – Pantin und des Centre chorégraphique national de Franche-Comté à Belfort.